
An den Optionen, um ins kühle Nass zu steigen, lag es definitiv nicht.
Ob Bergseen oder Flüsse, so einige Plätze hatten wir für uns ausgesucht, um in der schönen Südschweiz freitauchen zu gehen.

Da es in den letzten Wochen, wenn nicht sogar Monaten, praktisch kein Regen gab und auch heiss gewesen ist, waren wir gespannt, wie es sich wohl auf die Natur ausgewirkt hat. So gänzlich ohne Hintergrundwissen fuhren wir nicht los; die Medien hatten ja auch schon mehrmals über die Situation berichtet. Die vielen ausgetrockneten Flussbette den Wanderwegen entlang stimmten uns trotzdem etwas nachdenklich. Nicht wegen uns, da wir ja zum freitauchen hierhergekommen waren, sondern den Lebewesen in den Gewässern gegenüber, die als erstes auf das Wasser angewiesen sind. Und befand sich mal Wasser in einem Bach, so hatte dieser so wenig Abfluss, dass sich bereits eine starke Algenbildung auf den Steinen und Felsen abgelegt hatte, geschweige denn, für diese Gewässer hohen Temperaturen. :" Lassen wir uns mal überraschen, wie sich das warme Klima, auf die normalerweise klaren Bergseen, ausgewirkt hat." Sagten wir uns und stampften weiter den Berg hoch. Oben angekommen schliesslich, auf 1924 Metern Höhe erwartete uns ein Panoramaausblick der Superlative. Vom Vergelettotal bis hinunter nach Locarno und noch ein etliches weiter genossen wir die Aussicht. Der Bergsee hingegen, zumindest was die Sichtbedingungen unter Wasser anbelangte, machte uns nicht wirklich an, hier einen Apnoetauchgang durchzuführen. So beobachteten wir die Fische, wie diese hochsprangen, um hie und da noch eine Mücke zu erwischen. Wir beide knabberten derweil etwas frisches Maggiabrot und Bergkäse.
Wenigstens hat es hier noch einige Forellen drin, die, so dachten wir, sich vielleicht bei einer Wassertemperatur von 16C° auch nicht mehr wirklich wohl fühlten?!
Gänzlich ohne Tauchgang sollte unser Ausflug dann trotzdem nicht sein. Da wir in einer kleinen Capanna übernachteten, der Himmel kein Wölkchen hatte und es absolut windstill war, bot sich uns wieder einmal ein besonderer "Tauchgang" an. Einen Tauchgang im Sternenhimmel. Beide hatten wir schon lange nicht mehr den Sternenhimmel so nahe und klar beobachten können. Zumal einige Tage später auch noch Neumond herrschte.
Der Wunsch, welcher sich bei der Sichtung einer Sternschnuppe erfüllen soll, gilt demnach den Fischen und Bewohnern der heimischen Gewässern, dass diese ihre Lebensräume zurückerhalten.
Liebe Grüsse
Ralf und Rene